warum DigiKam und Excire perfekt zusammenarbeiten
Einleitung
Bei der Arbeit mit digitalen Fotos und Rohdaten stellt sich häufig die Frage:
Wo und wie werden Metadaten gespeichert – und was ist der sicherste Weg für ein dauerhaftes Archiv?
Besonders in einem privaten oder familiären Archiv, das langfristig wachsen soll, spielt die korrekte Handhabung von Metadaten eine entscheidende Rolle.
Zwei Programme ergänzen sich dabei hervorragend: DigiKam und Excire.
Wann werden XMP-Dateien für Metadaten verwendet?
Der offizielle Excire-Support-Artikel erklärt:
Bei proprietären RAW-Formaten (z. B. Canon CR2, Nikon NEF, Sony ARW) lassen sich Metadaten meist nicht direkt in die Datei schreiben, da diese Formate kein standardisiertes Metadaten-Containerformat besitzen.
In solchen Fällen legt das Programm automatisch sogenannte XMP-Sidecar-Dateien an – also zusätzliche Dateien mit demselben Namen, aber der Endung
.xmp
.Für DNG-, JPEG- und TIFF-Dateien gilt: Hier können Metadaten direkt in die Bilddatei geschrieben werden,
außer wenn explizit die Option „Immer Filialdateien benutzen“ aktiviert ist oder ein Schreibvorgang fehlschlägt.
Warum ist das für DigiKam-Nutzer relevant?
DigiKam arbeitet grundsätzlich zweigleisig:
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Einerseits werden alle Informationen in der internen SQLite/MariaDB-Datenbank gespeichert.
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Andererseits können Metadaten optional in die Datei selbst oder in XMP-Sidecar-Dateien geschrieben werden.
Die Datenbank dient der schnellen Verwaltung,
doch sie ist nicht das eigentliche Archiv – sie kann bei Umzügen, Fehlern oder Versionswechseln verloren gehen.
Daher ist es empfehlenswert, regelmäßig alle Metadaten aus der Datenbank in die Dateien selbst zu schreiben.
Monatliches Schreiben & Einbetten: XMP als Bus, Bilddatei als Quelle der Wahrheit
Grundsatz:
Die XMP-Datei dient als Kommunikationsebene zwischen allen Tools.
Dort landen neue oder geänderte Metadaten – egal, ob sie aus DigiKam, Excire Analytics / Ästhetikbewertung oder anderen Programmen stammen.
Ziel:
Alle relevanten Informationen sollen letztlich in den Bilddateien selbst liegen (Einbettung),
damit dein Archiv portabel, langfristig sicher und tool-unabhängig bleibt.
Ergänzender Grundsatz aus der Archiv-Dokumentation
Die XMP-Datei ist nur eine Kommunikations- und Austauschebene.
Alle Programme – DigiKam, Excire, Bridge – lesen und schreiben zunächst dort hinein.
Aber: Die endgültige, dauerhafte Form liegt in der Bilddatei selbst.
Egal, ob die Informationen aus einer Datenbank oder einer Analyse stammen – sie müssen regelmäßig in die Datei eingebettet werden.
Dadurch bleibt jedes Bild eigenständig vollständig und archivfähig, auch ohne zusätzliche Software.
Empfohlener Monats-Workflow
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Tools schreiben nach XMP
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Excire ergänzt oder aktualisiert Bewertungen, Keywords, Analysen → XMP-Sidecars werden aktualisiert.
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Manuelle Pflege in DigiKam wird ebenfalls in XMP gespiegelt.
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DigiKam: Sidecars einlesen (Synchronisieren)
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Menü: Extras → Metadaten aus Dateien laden (oder automatisch beim Ordner-Scan)
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Dadurch stehen die neuesten XMP-Informationen in DigiKam zur Verfügung.
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DigiKam: Metadaten in Bilddateien einbetten
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Menü: Extras → Metadaten in Dateien speichern
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oder Rechtsklick auf den Wurzelordner → Metadaten → In Dateien schreiben
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Einstellungen prüfen unter Einstellungen → Metadaten → Allgemein
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„Metadaten beim Speichern in die Dateien schreiben“
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„XMP-Dateien für RAWs verwenden“
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MWG-kompatibel, XMP bevorzugt
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Ergebnis: Bei JPEG / DNG / TIFF eingebettet, bei proprietären RAWs bleibt XMP bestehen.
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RAW-Formate (CR2 / NEF / ARW …)
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Viele RAWs lassen kein Einbetten zu → XMP bleibt dauerhaft Archiv.
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Optional: Konvertieren zu DNG für eine vollständig eingebettete Strategie.
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Stichproben & Protokoll
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Kontrolle mit
exiftool -s -G1
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Optional: Monats-Log (CSV) für Nachvollziehbarkeit und GoBD-Dokumentation.
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Praxis: Schonende ExifTool-Beispiele
Trockenlauf (nur prüfen, keine Änderungen):
exiftool -r -ext jpg -ext jpeg -ext tif -ext tiff -ext dng \
-tagsfromfile %d%f.xmp -xmp:all -iptc:all
Einbetten mit Überschreiben alter Metadaten:
exiftool -r -overwrite_original ^
-ext jpg -ext jpeg -ext tif -ext tiff -ext dng ^
-tagsfromfile %d%f.xmp ^
-xmp:all -iptc:all ^
Hinweise:
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Für DNG, JPEG, TIFF üblich → Metadaten eingebettet.
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Proprietäre RAWs bleiben mit XMP-Begleitdatei.
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Bei Teil-Updates nur relevante Tags übernehmen, z. B.:
-XMP-dc:subject -XMP:hierarchicalSubject -XMP:PersonInImage \
-XMP:RegionInfo -XMP:Rating -XMP:Label
-XMP-dc:subject -XMP:hierarchicalSubject -XMP:PersonInImage \
-XMP:RegionInfo -XMP:Rating -XMP:Label
Ergänzung durch Excire Analytics & Ästhetikbewertung
Excire ergänzt DigiKam auf intelligente Weise:
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Excire Analytics analysiert Bildinhalte (Farben, Gesichter, Themen, Kompositionen).
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Excire Ästhetikbewertung liefert KI-basierte Einschätzungen zu Qualität und Attraktivität.
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Die Ergebnisse werden als XMP-Metadaten exportiert und von DigiKam automatisch eingelesen.
Damit entsteht eine wechselseitige Ergänzung:
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DigiKam verwaltet und pflegt alle manuellen Metadaten.
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Excire ergänzt KI-basierte Bewertungen und Stichwörter.
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Beide Systeme nutzen denselben XMP-Standard.
Durch regelmäßiges Schreiben und Einlesen bleiben alle Metadaten dauerhaft synchron und systemübergreifend erhalten
Fazit
DigiKam ist die Metadaten-Archiv – Excire die intelligenter Metadaten-Erweiterer.
Beide Systeme arbeiten auf Basis des XMP-Standards und ergänzen sich perfekt.
Wer regelmäßig (idealerweise monatlich) alle Metadaten aus DigiKam in die XMP-Dateien schreibt
und diese anschließend in die Bilddateien einbettet,
sichert sein Archiv langfristig ab, hält Excire synchron
und stellt sicher, dass Bewertungen, Stichwörter und Analysen
dauerhaft konsistent bleiben – unabhängig von Datenbanken oder Programmen.